Titel:
Chaos fliegt

Ort:
Artoll am 4./5.9.2010, Bedburg Hau

Technik:
Inszenierung mit sämtlichem Installationsmaterial

Ausstellung:
Chaos

Künstler:
/ Peter Bremer, NL / Krista Burger, NL / Theo van Delft, NL / Vincent van Delft, NL / Nora van Dam, NL / Ger Driessen, NL / Marc Eyck, NL / Anna Grunemann, D / Christel van Hoeckel, NL / Yvonne Halfens, NL / Anton Houtappels, NL / Lothar Krone, D / Kees van Raaij, NL / Mike Smits, NL / Alda Snopek, B / Bernhard Verhoeven, NL / José Veugen, NL / Sibylla Weisweiler, D /

Auszug aus der Eröffnungsrede von Lothar Krone, Potsdam:
.... Da erreichte mich vor na- sagen wir einigen Monaten - ein Anruf des Herrn Vincent van Delft, der mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, in einer Irrenanstalt am Niederrhein an der deutsch-holländischen Grenze an einem Kunstprojekt zum Thema Chaos teilzunehmen, bei dem es garantiert kein Geld gäbe , sondern alles selbst zu bezahlen sei. Na, da hätten Sie doch, unstrukturiert wie Sie sind, sofort Ja gesagt. Ich nicht! Misstrauisch wie die Preussen sind, wollte ich mir den Laden in Bedburg Hau erstmal anschauen. Na und dann habe ich mir gedacht....okay, wenn man hier ein bisschen Ordnung macht, geht das eigentlich. Und so ist das dann auch gekommen. Sie ahnen jetzt wohl, dass die Sachen hier nur so tun, als ob sie zufällig im Wege rumstehen. Alles, alles, alles die blanke Berechnung und das reinste Kalkül. ...


Eine Tür
Ein Raum
Ein Fenster
Überfülle Innen

Dann

Ein schnaufendes Wirbeln
Ein zappelndes Grün

Dann

Klarheit
Freiheit
Ein Raum

Dafür


Was soll man tun, an einem Ort, der derart beladen ist, der alles andere, als Chaos einfordert. er fordert Stellungnahme, Positionierung, Antworten oder zumindest Fragen. Nachdem alles Material oben war, fühlte ich mich, ob der Atmosphäre des Hauses so erdrückt davon. Der Raum, dieses Zimmer aus dem alles Material von mir hinausgeworfen wurde, war ehemals der Ruhigstellungsraum - die Isoliereinheit. Dorthin wurden die Bewohner verbracht, wenn sie unkontrollierbar wurden.

Nachdem ich alles Material aus dem Fenster geworfen hatte, fühlte ich mich befreit, entlastet. Aber die Bilder zeigten noch viel zu viel Kontrolle über die in der Luft für Sekunden entstehenden Plastiken.
Also brachte ich alles Material wieder hoch und vollzog die Leerung von Neuem.
Insgesamt 8 mal lies ich alles fliegen.
Das Videomaterial schnitt ich zu Filmen ohne Atempause - sämtliche Leerläufe entfernte ich und erhielt so die Essenz der Aktion. Die folgende Installation in diesem Raum bestand aus diesen Videos und dem realen Equipment.